Bäume sind die größten Pflanzen auf unserer Erde. Ob in der Stadt oder auf dem Land: Für ein langes und gesundes Leben benötigen Bäume ausreichend Wasser. In diesem Beitrag erfahren Sie Grundlegendes über den Wasserbedarf von Bäumen und lernen fünf effektive Methoden der Baumbewässerung kennen.
1 Wie viel Wasser benötigen Bäume?
Das Wurzelwerk von Bäumen erstreckt sich bis tief unter die Erde. Bäume brauchen so viel Wasser, dass es selbst bis zu den kleinen, tiefliegenden Wurzeln dringt. Vor allem junge, neu gepflanzte Bäume benötigen im ersten Frühjahr und Sommer eine ausreichende, regelmäßige Bewässerung von ein- bis zweimal pro Woche. Insgesamt sind es ca. die ersten zwei bis drei Jahre, in denen Jungbäume hier ganz besonders Unterstützung bekommen sollten. Das gilt auch in dem Fall, wenn die Pflanzzeit außerhalb des Sommers oder längerer Trockenperioden liegt. Denn selbst, wenn es regnet, dringt die Nässe oft nur schwer bis zu den unteren Baumwurzeln durch. Ab einem Alter von ca. 10 Jahren hat ein Baum sein Wurzelwerk so weit ausgebildet, dass es Wasser in tieferen Erdschichten erreichen kann.
Im Sommer benötigen Bäume – wie alle Pflanzen – besonders viel Wasser. Immer häufigere und länger anhaltende Dürreperioden als Zeichen des Klimawandels machen ihnen zu schaffen. Vor allem Stadtbäume, die inmitten von Beton und Asphalt wachsen, leiden unter Trockenstress. Um solche Zeiten mit Temperaturen von 30 °C und mehr zu überstehen, benötigen jüngere Bäume einmal wöchentlich eine Wassermenge von 60 bis 80 Litern. Bei großen Bäumen können es auch 100 Liter sein. Immer wieder rufen Städte dann ihre Bürger*innen zur Hilfe auf, Bäume im urbanen Raum mit Wasser zu versorgen. Es ist wichtig, wirklich große Mengen für die Bewässerung zu nutzen, anstatt häufiger und weniger zu gießen. Denn sonst würde das Wasser nicht bis zu den tieferen Wurzeln vordringen.
2 Die 5 besten Methoden der Baumbewässerung
Um Bäume bei Trockenheit ideal zu unterstützen, gibt es viele Wege. Wir stellen Ihnen fünf einfache, praktische und effektive Methoden der Baumbewässerung vor.
2.1 Gießrand und Gießmulde
Vor allem Straßenbäume mit kleiner Baumscheibe, die für ihre Wurzeln nur begrenzt Platz haben, sind häufig von einem Gießrand oder einer Gießmulde umgeben. Beim Gießrand wird um den Wurzelbereich des Baums Erde aufgeschüttet. Mehr Erde bedeutet höhere Wasserspeicherkapazitäten. Das Wasser sickert nach und nach ein, die Erde bleibt feucht und gleichzeitig können dem Baum ausreichende Mengen Wasser zugeführt werden. Voraussetzung ist, dass der Gießrand stabil ist und sich seine Höhe nach dem Wasserbedarf des Baums richtet. Weil sehr hohe Gießränder problematisch sein können, ist diese Methode vor allem für Jungbäume geeignet, die weniger Wasser benötigen als ausgewachsene Bäume.
Die Gießmulde bezeichnet eine Vertiefung um den Baumstamm herum, d.h. hier wird Erde nicht aufgehäuft, sondern abgetragen. In diese Mulde wird das Wasser gegossen, das sich zunächst sammelt und mit der Zeit versickert. Es ist auch möglich, die Gießmulde mit Mulch zu füllen, der den Bereich um den Stamm zusätzlich vor Trockenheit schützt, wenn das Wasser versickert ist.
2.2 Wassersack
Auf dem Weg durch Städte und Parks mögen dem ein oder anderen vermehrt grüne Kunststoffsäcke auffallen, die mit einem Klettverschluss an Baumstämmen angebracht sind. Der Bewässerungssack hat sich als effektives Hilfsmittel bei der Baumbewässerung bewährt und folgt dem Prinzip der Tröpfchenbewässerung: Der Wassersack besitzt am Boden viele winzige Löcher. Wird er mit Wasser gefüllt, gibt er es nach und nach an die Erde um den Wurzelballen ab. Im Gegensatz zu Gießrand und Gießmulde ist das Wasser im Bewässerungsbeutel gut vor Verdunstung geschützt und kann dem Baum über einen längeren Zeitraum zugeführt werden. Ein Bewässerungssack ist außerdem sehr flexibel und kann jederzeit abgenommen und eingelagert werden. Er ist vor allem für solche Bäume geeignet, die zur Füllung leicht erreichbar sind – ansonsten müssen mobile Wassertanks zum Einsatz kommen. Auch sollte jeder Baumsack regelmäßig auf Schäden durch Nagetiere oder Vandalismus überprüft werden. Gegner der Wassersäcke verweisen auf eine wenig ästhetische Optik. Ein ausgetrockneter Baum ist allerdings auch keine optische Bereicherung für die Umgebung.
2.3 Bewässerungsring
Der Vorteil eines Bewässerungsrings liegt darin, dass das Wasser direkt beim Wurzelballen ankommt. Nicht zu verwechseln ist dieses System mit einem Gießring: Gießringe sind einem Baumsack ähnelnde Kunststoffgebilde, die um den Stamm herum gelegt und mit Wasser befüllt werden. Beim Bewässerungsring handelt es sich um ein Rohr, das unter dem Baum spiralförmig in die Tiefe eingebracht wird. Optisch ist es somit nahezu unauffällig. Sichtbar ist lediglich der Einfüllstutzen für das Wasser. Statt Tröpfchenbewässerung können größere Wassermengen direkt zu den tiefliegenden Wurzeln transportiert werden. Außerdem werden die Wurzeln so auf natürliche Weise nach unten geleitet. Während die Entfernung solcher Bewässerungsringe aufwändig, aber möglich ist, können sie nicht nachträglich installiert werden. Sie eignen sich allerdings ohnehin am besten für Stadtbäume, die in der Horizontalen wenig Platz für ihre Wurzeln haben. Bei der Planung können diese Systeme somit gleich mit berücksichtigt werden.
2.4 Bewässerungstanks
Bewässerungstanks – das mag zunächst einmal altmodisch und wenig flexibel klingen. Sie gehören jedoch zu den modernen und effektiven Baumbewässerungsmethoden. Das liegt daran, dass die Tanks mobil sein können. Wenn eine Bewässerung notwendig ist, wird der Wassertank aus Kunststoff oder Stahl neben dem Baum platziert und gibt das Wasser langsam ab. Da die Tanks eine große Menge Wasser fassen, sind sie ideal für ältere Bäume geeignet. Daneben gibt es Bäume, die dort wachsen, wo eine zusätzliche Wasserversorgung auf anderem Wege nicht möglich ist. Hier können Bewässerungstanks die Rettung so manchen Baumes sein. Weil die Tanks gerade im städtischen Raum nicht so schön anzusehen sind, funktionieren viele Hersteller sie parallel zu Sitzgelegenheiten in moderner Optik um.
Besonders moderne Bewässerungstanks sind mit digitaler Technik ausgestattet. Sie können Daten zum Baum selbst erheben und Wettervorhersagen, Satellitenbilder sowie Informationen von Boden-Sensoren nutzen – z.B. über die aktuelle Bodenfeuchtigkeit. Auf diese Weise wird der genaue Wasserbedarf des Baumes berechnet. Die Bewässerung kann außerdem automatisiert erfolgen und ist von jedem beliebigen Ort aus aussteuerbar.
2.5 Automatisierte Tropfbewässerung
Der Luxus unter den Bewässerungssystemen ist die automatisierte Tropfbewässerung, die meistens im privaten Garten Anwendung findet. Sie ist allerdings auch teuer, planungsintensiv und an eine Vielzahl anderer Bedingungen geknüpft. Für automatische Bewässerungssysteme ist nämlich ein Wasseranschluss nötig. Über mehrere Leitungen wird das Wasser zu den Bäumen transportiert, das aus Tropfern am Ende der Erde zugeführt wird. Steht kein Wasseranschluss zur Verfügung, ist als Wasserquelle zwar auch ein Tank möglich. In einem solchen Fall gilt es jedoch, den Wasserdruck zu überprüfen: Ist er zu niedrig, muss eine Gartenpumpe in das System eingebunden werden. Die Leitungen können ober- und unterirdisch verlaufen. Damit sie kein Hindernis darstellen, ist eine unterirdische Verlegung die beste Wahl. Entsprechend genau sollte ihr Verlauf im Vorfeld geplant werden.
Des Weiteren ist für automatische Tropfbewässerungsanlagen ein Stromanschluss notwendig, denn es besitzt Sensoren und eine Steueranlage. Die Bewässerung wird über einen Computer oder je nach System über eine Smartphone-App gesteuert und macht Gartenbesitzer flexibel und unabhängig: Um ihre Bäume bedarfsgenau zu bewässern, brauchen sie sich nicht zuhause zu befinden und haben doch jederzeit die volle Kontrolle.
3 Baumbewässerung im Rahmen der Baumpflege
Damit Bäume gesund und formschön wachsen, ist eine regelmäßige Pflege unerlässlich. In heißen Perioden sind sie Trockenstress besonders ausgesetzt und bedürfen einer intensiven Unterstützung, um hängende Blätter oder gar ein Absterben zu vermeiden. Eine bedarfsgerechte Baumbewässerung ist nicht nur der Schlüssel zu gesunden Bäumen. Vitaler sind sie resistenter gegenüber Schädlingen und werden weniger schnell zu einer Gefahr. Außerdem bleibt ihr Mehrwert erhalten, den sie als Stadtgrün oder im Rahmen der Wohnumfeldverbesserung der Umgebung verleihen.
Ob Pflege des eigenen Gartens oder städtische Grünflächenunterhaltung: Es lohnt sich, beim Thema Baumbewässerung Experten aus dem Garten- und Landschaftsbau hinzuzuziehen die aus allen Möglichkeiten die passende Methode finden und diese fachgerecht umsetzen. Oftmals bieten Betriebe ganzheitliche Konzepte an und kombinieren mehrere Themen. Um Wassertanks zu füllen, ist z.B. Regenwassernutzung interessant. Profis kennen sich am besten aus – von Baumpflanzungen und Baum- und Gehölzschnitt bis hin zur Baumbewässerung, die mit Erdarbeiten einhergehen können.
4 Fazit
Bäume sind auf eine vergleichsweise große Menge Wasser angewiesen – jüngere mehr als ältere. Durch den Klimawandel sind Bäume häufiger und länger Trockenstress ausgesetzt, vor allem wenn es sich um Stadtbäume handelt. Beim Blick auf die Methoden der Bewässerung haben sich insbesondere Systeme zur Tröpfchenbewässerung bewährt: Ob Wassersack, Bewässerungsring bzw. Gießring oder Wassertank: Das lebenswichtige Nass wird – unabhängig von Form und Design – nach und nach ans Erdreich abgegeben. Große Wassermengen, wie bei Gießrand und Gießmulde verabreicht, stellen sicher, dass auch tiefe Wurzeln erreicht werden. Besonders innovativ, aber auch kostspielig und planungsintensiv, sind automatische Bewässerungssysteme mit moderner Technik. Letztendlich ist eine ausreichende Wasserversorgung notwendig, um den Baum gesund, sicher und schön zu erhalten. Die Unterstützung eines Profis ist deshalb eine gute Entscheidung.
Pflanzen die in mitten von Asphalt wachsen finde ich einfach spannend. Ich frage mich, wie viel Pflanzen die Kraft aufweisen können. Momentan interessiere ich mich auch für Bitumenpumpen, die bei der Asphaltherstellung verwendet werden.
Wir wollen eine Beregnungsanlage für Großflächen. Schön zu lesen, wie viel Wasser Bäume wirklich brauchen. Darum lohnt sich die Anlage auf jeden Fall.