Blumenwiesen sind der Inbegriff für naturnahes Gärtnern. Sie bieten vielen Insekten und anderen Tieren Nahrung und Lebensraum und erfreuen jeden mit einem Meer bunter Blüten – ob im privaten Garten oder mitten in der Stadt. Mit den folgenden Tipps gestalten Sie im Handumdrehen Ihre eigene Blumenwiese im Garten.
1 Blumenwiesen für Insekten
Wenn es um insektenfreundliche Grünflächen geht, erfreut sich die Wildblumenwiese besonderer Beliebtheit. Sie ist schön anzusehen, einfach anzulegen, ein vergleichsweise budgetfreundliches Projekt und trägt zum Erhalt der heimischen Insektenvielfalt bei. Nicht nur in privaten Gärten, auch auf Flächen mitten in der Stadt oder Grundstücken öffentlicher Einrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten werden die pflegeleichten Blumenwiesen gerne angelegt. Sie eignen sich hervorragend für Bildungsprojekte, die Kindern die Natur und das Thema Umweltschutz näherbringen.
Vor allem im städtischen Raum schrumpfen Zahl und Diversität der Insekten. Blumenwiesen mit ihren unterschiedlich hohen und beschaffenen Pflanzenarten bilden Lebensraum und Nahrungsquelle für viele verschiedene Insektenarten wie Hummeln und Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Fliegen, Libellen oder Heuschrecken. Das lockt wiederum Kleinsäuger wie Igel und Feldmäuse sowie Vögel an. Wiesen sind deshalb gerade in Großstädten wichtige Biotope.
Gartenbesitzer, die ihre Blumenwiese speziell für Insekten anlegen möchten, sollten auf die Zusammensetzung der Samenmischung achten: Pollentragende Blumenarten wie die von Glockenblume, Dost und Natternkopf stehen am besten durchgehend von Frühling bis Herbst für Bienen & Co. zur Verfügung. Kratzdistel, Wicken und Schafgarbe bereichern ebenfalls das Angebot. Eine Auswahl heimischer Wildblumen ist zu bevorzugen, um die hier ansässige Artenvielfalt zu unterstützen. Neben Wildblumen sollten Blumenwiesen-Mischungen auch Kräuter und Gräser enthalten, da viele Insektenarten sich neben Blüten von grünen Pflanzenteilen ernähren und unterschiedliche Wuchshöhen bevorzugen.
2 Voraussetzungen für Blumenwiesen: worauf achten?
Damit sich das menschliche Auge sowie Bienen und andere Insekten möglichst lange an der Blumenwiese erfreuen können, wird diese am besten früh im Jahr angelegt. Bereits im März kann es mit der Aussaat losgehen – bis Mai. Streut man im Garten allerdings einfach drauflos, erhält man kein richtig gutes Ergebnis, denn auch eine Wildblumenwiese will sorgfältig geplant sein.
So kommt ausschließlich ein sonniger Standort für ein solches Projekt in Frage, wenn man in den Genuss vieler prachtvoller Blüten kommen möchte. Der Boden darf nicht zu nährstoffreich sein. Entsprechend wird die Wiese dann als Magerwiese bezeichnet. Die pflanzliche Artenvielfalt auf magerem Boden ist meistens größer. Andererseits spricht man von einer Fettwiese.
Für magere Wiesentypen gilt: Dort, wo die Blumenwiese entstehen soll, verzichtet man ein Jahr oder besser noch länger auf eine Düngung des Bodens. Die Geduld zahlt sich später aus. Ist eine Rasenfläche für die Blumenwiese vorgesehen, sollte sie zunächst vertikutiert werden.
Da die Blumen im Gegensatz zum Rasen sehr trittempfindlich sind, sollte man im Vorfeld überlegen, ob und wie man die Wiese mit anderen Bereichen des Gartens verbindet. Indem man beim Ausäen einen Streifen von der Breite eines Rasenmähers ausspart und dort Rasen sät, erhält man einen Weg, der durch die Wiese hindurchführt. Natursteinplatten sind ebenfalls eine Möglichkeit. Vor allem für Kinder ist es spannend, die bunten Blumen und Insekten aus direkter Nähe zu betrachten.
Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Blumenwiesen-Mischungen, die auf die Bedürfnisse von Bienen und Schmetterlingen abgestimmt sind. Manche sind auch den vorhandenen Bodenbedingungen angepasst. Das erleichtert die Arbeit. In der Regel sind in einer solchen Fertig-Mischung 30 bis 40 unterschiedliche Wildblumen vertreten – inklusive eine Auswahl an Kräutern und Gräsern. Weitere Vorteile fertiger Blumenwiesenmischungen sind, dass sich die enthaltenen Pflanzenarten gut vertragen und günstiger sind, als mehrere einzelne Tütchen mit jeweils fünf bis zehn Gramm.
Wie wäre es mit einer Neugestaltung des Gartens oder einer Blumenwiese als Dachbegrünung? Wer das Projekt Blumenwiese nicht selbst in die Hand nehmen möchte oder Unterstützung bei der Wahl der Pflanzen benötigt, findet in einem erfahrenen Experten für Garten- und Landschaftsbau einen fachkundigen Ansprechpartner: Er gibt gerne Hilfestellung, u.a. bei Fragen zur Form der Wiese, gibt eine Bewertung des Bodens ab und stellt bei Bedarf eine individuelle Mischung von Pflanzen für den Garten zusammen.
3 Blumenwiese anlegen: So geht’s
Wer im Garten eine Blumenwiese anlegen möchte, kann sowohl eine neue ausgewählte Fläche als auch eine bereits vorhandene Rasenfläche nutzen. Die meisten Gartenbesitzer bevorzugen die erste Variante, um schneller ans Ziel zu kommen. In jedem Fall muss der Boden richtig vorbereitet werden, damit die Samen sich später gut entwickeln.
Dafür wird er zunächst umgegraben und gelockert, am besten mit einer Motorhacke. Falls es größere Erdklumpen gibt, kann man diese zerstoßen, bis die Erde eine gleichmäßig grob-lockere Konsistenz aufweist. Anschließend wird die Fläche mit Hilfe eines Rechens eingeebnet und mit einer Walze verdichtet. Bevor die Samen eingebracht werden, lockert man die Erde jedoch wieder leicht mit der Harke.
Die Samenmischung wird mit der Hand und viel Schwung ausgeworfen. Einfacher und regelmäßiger gelingt die Verteilung, wenn man dafür eine Säwanne benutzt. Als Richtwert für die Blumenwiese haben sich fünf bis zehn Gramm Saatgut pro Quadratmeter etabliert. Eine Dichte von mehr als zehn Gramm Saatgut pro Quadratmeter würde dazu führen, dass langsam wachsende Blumen sich nicht voll entwickeln. Wer mag, kann den Samen einen Hilfsstoff wie Vermiculit, Sand oder Späne beimischen, um sie zu beschweren und somit besser zu verteilen. Das Vermiculit fungiert außerdem als Wasserspeicher – ein klarer Vorteil, da die Samen bis zur Keimung einen feuchten Boden benötigen. Wenn die Blumenwiese sich in voller Pracht entwickelt hat, geht der Wasseranspruch deutlich zurück: Dann muss nur noch bei länger anhaltender Trockenheit etwas gegossen werden. In Zeiten, in denen man sich Gedanken über den Klimawandel und eine sinnvolle Regenwassernutzung macht, scheint die Blumenwiese auch langfristig ein lohnendes Vorhaben.
Wichtig ist, dass die Samen vollständig von Erde umgeben sind. Man kann die Samen dafür leicht einharken. Um ganz sicher zu gehen, sollte man noch einmal anwalzen. Beim Angießen ist darauf zu achten, dass der Boden zwar gut durchfeuchtet ist, sich jedoch keine Pfützen bilden, die das Saatgut wegschwemmen. Wie oft und wie intensiv die Fläche gewässert werden muss, hängt auch von der Witterung ab.
Abhängig von den Wuchsbedingungen und der Auswahl der Pflanzen keimen diese nach ca. ein bis drei Wochen. Bis sich der Garten in ein buntes Blumenmeer verwandelt, vergehen noch einmal vier bis sechs Wochen. Damit liegen zwischen Aussaat und fertiger Blumenwiese rund sechs bis neun Wochen. Um die Pflanzen bei einer zweiten Blüte zu unterstützen, kann man die Blumenwiese im Sommer düngen.
Gemäht wird eine Blumenwiese übrigens höchstens zweimal im Jahr. Ein weiterer Schnitt ist nicht notwendig. Vor allem deshalb stellt sie für Insekten einen unverzichtbaren Lebensraum mit ausreichend Nahrung dar.
4 Fazit
Eine Blumenwiese hat einiges zu bieten – sowohl für den Menschen als auch für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und andere Arten. Im Garten oder auf einer Anlage mitten in der Großstadt entsteht ein kleines Blumen-Paradies, das vor allem Kindern die Natur ein Stück näher bringt. Zudem ist die Blumenwiese auch optisch eine Abwechslung zum langweiligen Rasen und besticht durch eine leichte Pflege sowie Robustheit.
Im Prinzip gibt es nur wenige Voraussetzungen für das Gelingen einer Blumenwiese: ein möglichst sonniger Standort und ein magerer Boden, da unter diesen Bedingungen besonders viele verschiedene Arten wachsen. Zeitraum für das Blumenwiese-Anlegen sind die Monate März bis Mai.
Ob Fett-oder Magerwiese: Beim Aussäen hängt alles von den richtigen Vorbereitungen ab: Der Boden muss feucht sein und die Samen sollten in der richtigen Menge pro Quadratmeter verteilt werden. Mit einer fertigen Mischung erreicht man eine gut aufeinander abgestimmte Blumenwiese, die zum Teil auch aus Gräsern und Kräutern besteht.
Im Vergleich zum Rasen werden Blumenwiesen nur zweimal im Jahr gemäht und stellen somit einen wichtigen Schritt zum Erhalt der Insektenvielfalt dar.