Wir begegnen ihnen tagtäglich – in Parks und auf Parkplätzen, an der Ampel, in der Fußgängerzone und direkt vor der eigenen Haustür: Stadtbäumen. Erfahren Sie, warum Bäume im urbanen Raum besonders wichtig sind, welche Voraussetzungen sie für das Stadtleben mitbringen müssen und wie sie richtig gepflegt werden..
1 Wichtigkeit von Stadtbäumen
Stadtbäume haben es viel schwerer als ihre Verwandten in Wald und Flur. Häufig sind sie in ein Korsett aus Regeln und Normen von Architekten und Tiefbauamt gezwängt, müssen sich wider ihre Natur anpassen und eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllen, um überhaupt in die Stadt einziehen zu dürfen. Dabei sind sie als Teil des Stadtgrüns unverzichtbar und leisten viel für die Stadt und ihre Bewohner – gerade auch abseits des gestalterischen Aspekts.
Im Rahmen der Photosynthese wandeln sie Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff um und sorgen so für saubere Luft. Außerdem verbessern sie das Klima als Schattenspender und schlucken einen Teil des allgegenwärtigen Lärms. Der städtischen Tierwelt bieten sie Schutz, Nahrung und Nistmöglichkeiten. Und natürlich erfreuen Stadtbäume die Menschen zu jeder Jahreszeit mit ihrem Anblick: im Frühling mit Blüten und dem ersten Grün, im Sommer mit ihrer rauschenden Blätterkrone, im Herbst mit bunt gefärbtem Laub – und im Winter geschmückt mit stimmungsvoller Weihnachtsbeleuchtung. Kurzum leisten Stadtbäume einen zentralen Beitrag zur urbanen Lebensqualität.
2 Bäume als Gestaltungselement
Wer sich unterwegs oder auf Reisen einmal aufmerksam umschaut, weiß: Es gibt unzählige verschiedene und wunderschöne Baumarten. Doch nicht jeder kommt als Stadtbaum in Frage.
2.1 Welche Bäume sind für die Stadt geeignet?
Auswählen und Einpflanzen? So einfach halten Bäume in die Stadt nicht Einzug. Sie müssen einer ganzen Reihe von Auswahlkriterien entsprechen, denn nicht jede Baumart hat vorteilhafte Eigenschaften für den urbanen Raum. Passende Arten sind in einer Straßenbaumliste zusammengefasst und können bei neuen Projekten schnell auf eine Eignung überprüft werden. Dazu gehören in Deutschland vor allem Ahorn, Eiche, Platane, Rosskastanie und Linde.
Die genannten Arten zeichnen sich durch einen langlebigen und robusten Charakter aus. Zum einen benötigen sie vergleichsweise weniger Wasser und Nährstoffe als andere Bäume – genau richtig in einer Umgebung von Beton und Asphalt. Zum anderen sind sie relativ unempfindlich gegenüber Schadstoffen wie z.B. Feinstaub. Wichtig ist außerdem, dass sie sowohl mit Frost und längeren Kälte- als auch mit Hitze und Trockenperioden zurechtkommen. Und relativ günstig sind sie noch dazu.
Bestimmte Wachstums- und Entwicklungseigenschaften sollten Stadtbäume ebenfalls mitbringen: Während ein schneller Wuchs in die Höhe erwünscht ist, darf sich der Baum mit seinem Breitenwachstum Zeit lassen – umso länger kommt er ohne Rückschnitte aus und wächst nicht in Straßen oder Wege hinein. Trotzdem werden Stadtbäume natürlich viel öfter zurückgeschnitten als ihre „wilden“ Verwandten auf dem Land. Deshalb dürfen sie nicht allzu empfindlich auf häufige Schnitte reagieren oder dadurch Schaden nehmen. Letztendlich schwächt jede Schnittstelle einen Baum und macht ihn anfälliger gegenüber Krankheiten.
Stadtbäume haben des Weiteren nicht viel Platz für ihr Wurzelwerk zur Verfügung – vor allem nicht in die Breite. Deshalb eignen sich vor allem solche Baumarten, deren Wurzeln möglichst tief in den Erdboden verlaufen. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass die Wurzeln die Fahrbahn oder den Gehweg anheben oder Leitungen behindern.
2.2 Gestaltungskriterien
Für die optische Wirkung innerstädtischer Bereiche, von Neubaugebieten oder atmosphärischen Altbauvierteln sind Bäume auch als Gestaltungselement unverzichtbar. Sie nehmen der Umgebung die technisch-urbane Kälte, setzen alleine oder gemeinsam mit anderem Stadtgrün natürliche Akzente und unterstreichen den Charakter ganzer Viertel.
Also je mehr Bäume, desto besser? Was aus rein ökologischer Perspektive wohl stimmen mag, sehen Städteplaner und Architekten anders. Vor allem wenn Bäume neu gepflanzt werden, müssen sie sich harmonisch als Teil in ein großes Ganzes einfügen. Nicht nur optisch sollten sie zu bereits vorhandenem Stadtgrün passen, sondern auch von ihren Ansprüchen und Bedürfnissen her: Nehmen sie anderen Pflanzen durch ihre große, dichte Krone kein notwendiges Licht weg? Entziehen sie dem Boden auch nicht zu viel Wasser und Nährstoffe, die sie sich mit anderen Pflanzen teilen müssen?
Der architektonische Stil der Gebäude ist ebenfalls ein Entscheidungskriterium dafür, welche Stadtbaumarten eingesetzt werden. Handelt es sich um ein modernes Neubaugebiet im minimalistischen Stil, ein um 1900 errichtetes Villenviertel oder eine Fußgängerzone? In jedem Fall müssen Punkte wie maximale Wuchshöhe, Breite sowie der Abstand zu Gebäuden, Gehwegen und Parkplätzen miteinkalkuliert werden. Eine unüberlegte Entscheidung kann dazu führen, dass durch den Stadtbaum oder Straßenbaum zu viele Nachteile entstehen und er negativ wahrgenommen wird.
3 Pflege von Stadtbäumen
In der Stadt sind Bäume zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Damit Stadtbäume wie gewünscht wachsen, lange gesund bleiben und im urbanen Raum nicht zum Störfaktor werden, bedürfen sie regelmäßiger Pflege.
3.1 Das macht Stadtbäumen zu schaffen
Man könnte meinen, Stadtbäume hätten ein recht angenehmes Leben, da sie engmaschig gehegt und gepflegt werden. Letztendlich sind für den Baum damit aber auch viele Einschränkungen verbunden, da er nicht so frei wachsen darf wie ein Baum auf dem Land. Die Pflege und Instandhaltungsmaßnahmen sind vielmehr an seine Funktion als Teil des Stadtbildes geknüpft, deren Richtlinien er erfüllen muss. Außerdem gibt es in der Stadt viel mehr Faktoren, die einem Baum das Leben schwer machen.
Zunächst haben die Bäume oft mit einem eingeschränktem Wurzelraum zu kämpfen. Immerhin ist ein tiefreichendes Wurzelwerk von Vorteil, um Wasser aufzunehmen. Dieses ist angesichts immer häufiger vorkommenden Hitzeperioden im Sommer ohnehin knapp. Ein aus Beton und Asphalt bestehendes Umfeld trägt zusätzlich zum Wassermangel bei. Diese Werkstoffe speichern die am Tag anfallende Wärme und geben sie nachts wieder ab, wodurch Stadtbäume durchgehend einem warmen Klima ausgesetzt sind. Autos produzieren nicht nur Unmengen an Feinstaub und Abgasen, die den Bäumen zusetzen. Die unter ihnen entstehenden Vibrationen sorgen dafür, dass kleine Hohlräume im Erdboden zugerüttelt werden und dieser luftundurchlässig wird.
Weitere stadttypische Belastungen für Bäume sind Hinterlassenschaften von Hunden, Streusalz und Schädlinge, die bei auf derartige Weise angegriffenen Bäumen leichtes Spiel haben.
3.2 Ganzjährige Pflegemaßnahmen
Unabhängig von der Jahreszeit und seinem Alter bekommt ein Stadtbaum viel Pflege. Frisch gepflanzte Jungbäume werden besonders stark umsorgt: In den ersten zwei Jahren ist eine regelmäßige Wässerung notwendig sowie ein nahezu jährlicher Rückschnitt – bei Jungbäumen heilen die Schnittverletzungen nämlich besser als bei älteren Exemplaren. Das Ziel ist, seine Krone wie gewünscht zu formen und Äste von Straßenbäumen so zu schneiden, dass eine angemessene Durchfahrtshöhe entsteht. Wächst der Baum, bildet sich sogenanntes Totholz, das entfernt werden sollte, bevor es auf Autos oder Passanten herunterfällt.
Nach ca. 10 bis 15 Jahren hat ein Baum meistens die gewünschte Größe erreicht. Ist ein Baum 30 Jahre oder älter, rücken bei den Kontrollen mögliche Schäden in den Vordergrund. Deshalb werden die Beschaffenheit des Laubes und der Äste, die Größe der Blätter sowie Verzweigungen und Triebe geprüft. Sollte ein Baum nicht mehr fest mit dem Boden verankert sein, muss gefällt werden. Fällungen erfolgen – umstrittenerweise – oft aber auch bei gesunden Bäumen, im Rahmen von Bauprojekten.
Alle Pflegemaßnahmen der Stadtbäume werden von erfahrenen Experten durchgeführt, die neben Fachwissen auch über die nötigen Geräte und Maschinen verfügen. Für viele Baumpflegearbeiten kommen Hubsteigerfahrzeuge zum Einsatz, die die Baumkronen problemlos erreichbar machen. Darüber hinaus gibt es ausgebildete Baumkletterer, die sich auf Arbeiten in luftiger Höhe spezialisiert haben. Ein Fachmann kennt die Anforderungen aller Stadtbaumarten, erkennt Krankheiten und Gefahren und weiß, wie diese behoben werden können.
4 Fazit
Jeder Stadtbaum ist eine Bereicherung. Er wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus, bietet Lebensraum für Tiere und hat als Teil des Stadtgrüns auch gestalterische Funktion. Doch nicht jeder Baum ist für ein Leben in Städten geeignet. Es gibt eine Reihe von Eigenschaften, die ein Baum aufweisen muss, um als Stadt- oder Straßenbaum gepflanzt zu werden. Diese stellen sicher, dass die Bäume mit den harten Anforderungen urbaner Lebensbedingungen zurechtkommen und ein geringes Gefahrenpotential darstellen.
In der Stadt müssen sich Bäume nicht nur gegenüber natürlichen Faktoren behaupten, sondern haben insbesondere mit Hundeurin, Streusalz, Abgasen sowie noch stärkerer Hitze und Trockenheit zu kämpfen. Damit sie dennoch gesund und formschön wachsen, ist regelmäßige Pflege durch Experten, z.B. aus dem GaLa-Bau, erforderlich. Sie verfügen nicht nur über Erfahrung und Fachwissen, sondern auch über die passende Ausrüstung, Fahrzeuge und Maschinen.
Die Baumpflege im urbanen Raum spielt eine entscheidende Rolle für die Gestaltung und den Erhalt einer lebendigen Stadtlandschaft. Dabei geht es nicht nur um das Aussehen der Bäume, sondern vor allem um ihre Gesundheit und Sicherheit. Es ist wichtig, dass Baumpflegeexperten regelmäßig Maßnahmen wie den fachgerechten Baumschnitt und die Kontrolle auf Schädlingsbefall durchführen. Durch eine professionelle Baumpflege können wir sicherstellen, dass unsere städtischen Bäume optimal wachsen und ihre positiven Auswirkungen auf das Stadtklima und die Lebensqualität entfalten können.