Der Rasen ist das Herzstück eines jeden Gartens. Von vielen Gartenbesitzern wird er entsprechend leidenschaftlich gehegt und gepflegt. Doch nicht immer kommt das gewünschte Ergebnis zustande. Erfahren Sie vom Gartenexperten, welche Aufgaben zur Rasenpflege gehören und worauf es bei deren Durchführung ankommt.
Inhalt
1 Der perfekte Rasen
1.1 Was ist eigentlich ein schöner Rasen?
1.2 Der richtige Boden
1.3 Rasen säen – das ist wichtig
1.4 Rollrasen verlegen
2 Den Rasen richtig pflegen
2.1 Rasen mähen
2.2 Rasen düngen
2.3 Rasen vertikutieren
2.4 Rasen kalken
2.5 Rasen mulchen
2.6 Rasen bewässern
1 Der perfekte Rasen
1.1 Was ist eigentlich ein schöner Rasen?
Wie bei Haus und Inneneinrichtung machen sich auch beim Thema Garten verschiedene Geschmäcker bemerkbar: Die einen mögen es akkurat, streng geformt und ästhetisch ausgestaltet. Andere bevorzugen es naturnah und lassen es etwas bunter und wilder zugehen. Auch was den Rasen angeht, gibt es individuelle Vorlieben. Er sollte zum Gesamtbild des Gartens passen: Ein penibel gepflegter englischer Rasen z.B. verliert seine Wirkung, wenn Beete, Bäume und Sträucher im Umfeld vernachlässigt erscheinen.
In einem Punkt sind sich wohl alle Gartenbesitzer einig: Braune Stellen, Lücken und ein zu langer Wuchs lassen die Rasenfläche ungepflegt erscheinen. Zu den Merkmalen eines schönen Rasens gehören
• eine angemessene Höhe,
• dichter Wuchs,
• ein sattes, leuchtendes Grün,
• kein Moos und Unkraut.
So ganz von alleine erhält man natürlich keinen schönen Rasen – um regelmäßige Pflege kommt niemand drum herum. Mit dem richtigen Grundwissen und hilfreichen Tipps gestaltet sich die Rasenpflege jedoch als einfaches Unterfangen und kann durchaus Spaß machen.
1.2 Der richtige Boden
Die Basis für einen gesunden und gepflegten Rasen ist der Boden. Dessen Beschaffenheit, Zusammensetzung und Nährstoffangebot kann sich von Region zu Region – und Garten zu Garten – unterscheiden. Gras wächst nahezu auf jedem Boden. Besonders vorteilhafte Eigenschaften weist sandiger Lehmboden auf: Lehm speichert Wasser und Nährstoffe, der Sand sorgt für eine lockere, luftige Struktur, in der das Gras gut anwurzeln kann. Zu feucht sollte der Boden generell nicht sein – das begünstigt die Bildung von Moos. Auf sehr trockenem Boden wiederum breiten sich besonders schnell Wildkräuter aus.
Vor allem, wenn im Garten zuvor Bau- bzw. Bodenarbeiten mit Bagger & Co. stattgefunden haben, muss der Boden zur Vorbereitung gründlich aufgelockert werden. Das gilt grundsätzlich für die oberen 15 cm der Erdschicht. Ist eine kleine Rasenfläche geplant, lässt sich die Bodenlockerung mit einem Spaten oder einer Grabgabel vornehmen. Bei größeren Flächen lohnt sich der Einsatz von Egge und Motorfräse.
Die Bodenvorbereitungen für neuen Rasen laufen in folgender Reihenfolge ab:
• Die alte Grasnarbe abtragen und dabei Steine und Unkraut entfernen;
• je nach Bodenbeschaffenheit eine Schicht Bausand mit einer Hacke einarbeiten;
• evtl. einen Bodenaktivator mit einer Harke einarbeiten
• Bodenfläche sorgfältig einebnen.
1.3 Rasen säen – das ist wichtig
Rasen selbst aussäen ist eine günstige und recht unaufwändige Variante, um an die grüne Pracht zu kommen – allerdings lässt das Ergebnis auch etwas länger auf sich warten. Bis man den Rasen tatsächlich in vollem Umfang nutzen kann, können schon einmal bis zu 2 Monate vergehen.
Bei den Grassamen sollte man sich nicht für ein Billigprodukt entscheiden und lieber etwas mehr investieren – Richtwert sind ca. 30 Euro pro 100 m2. Hochwertiger Rasen wächst oft etwas langsamer, dafür aber letztendlich schöner und dichter.
Verteilen Sie die Grassamen mithilfe eines Streuwagens gleichmäßig auf der vorbereiteten Fläche, harken sie leicht ein und walzen alles an. Je nach Bedarf können Sie eine dünne Schicht Rasenerde auftragen. Vor allem in den ersten Wochen nach der Aussaat kommt es darauf an, den Boden gleichmäßig feucht zu halten – das gelingt am einfachsten mit einer Beregnungsanlage.
Der beste Zeitpunkt zum Rasensäen sind Frühjahr und Herbst – genauer die Zeiträume April/Mai und August/September. Grundsätzlich kann man die Samen das ganze Jahr über aussäen, doch spielt die Temperatur des Bodens eine wichtige Rolle: Ist sie zu kalt, keimt das Gras zu langsam und kann Schäden entwickeln. Ist sie zu hoch, besteht das Risiko einer mangelnden Wasserversorgung.
1.4 Rollrasen verlegen
Eine schnellere und deshalb immer beliebtere Alternative ist der Rollrasen. Er sollte so schnell wie möglich nach der Lieferung verlegt werden, damit er nicht austrocknet und sich gut mit dem vorbereiteten Boden verbindet. Dafür sollte die plattgewalzte Erde direkt vor dem Ausrollen noch einmal leicht mit einem Rechen aufgelockert und etwas angefeuchtet werden.
Den Rollrasen entlang gerader Kanten und mit rechten Winkeln zu verlegen, ist natürlich einfacher als wenn es runde oder andersformige Begrenzungen gibt. Für ein optisch schönes Ergebnis sollten die Bahnen so dicht wie möglich aneinanderliegen. An den Begrenzungen angekommen, wird der Rasen inklusive 1 oder 2 cm Längenüberschuss mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Übriggebliebene kleinere Rasenstücke eignen sich hervorragend, um damit Lücken auszufüllen.
Wenn man in mehreren Etappen neue Rollrasenballen herantransportiert, legt man am besten Holzbretter über den vorbereiteten Boden, damit keine Unebenheiten entstehen – z.B. durch die Räder einer Schubkarre. Zum Schluss wird der gesamte Rasen gewalzt und noch überstehende Grasstücke abgeschnitten. Selbstverständlich folgt auch hier eine gründliche Wässerung und der Rasen muss ausreichend feucht sein, um richtig anzuwachsen.
2 Den Rasen richtig pflegen
2.1 Rasen mähen
Während der Rasen im Winter, d.h. zwischen November und Ende Februar überhaupt nicht gemäht wird, sind in der Hauptwachstumsphase von Mai bis Juni 1 bis 2 Mal wöchentlich die Regel. Ansonsten reicht Rasenmähen einmal pro Woche.
Für ein gesundes und gepflegtes Aussehen sollte man nicht einfach wild drauflosmähen. Die Rasenhöhe im Garten beträgt durchschnittlich 3 bis 4 cm. Grundsätzlich mäht man, wenn der Rasen 4 bis 5 cm an Länge gewonnen hat. Gleichzeitig sollte man nie mehr als umd die Hälfte seiner Gesamtlänge kürzen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man das Mähen einmal vergessen hat oder es zeitlich nicht einrichten konnte.
Bei starker Hitze und Trockenheit stellt man die Schnitthöhe um 1 bis 2 cm höher ein als sonst, d.h. der Rasen wird etwas länger gelassen. Das beugt einem Austrocknen und braunen Stellen vor.
Hand oder Spindelmäher benutzen vergleichsweise wenige Gartenbesitzer. Standard sind Elektro- oder Benzinmäher. Um sich die Zeit und Arbeit zu sparen, greifen aber auch immer mehr Hobbygärtner auf einen Mähroboter zurück. Bei größeren Flächen lohnen sich Aufsitzmäher oder kleine Rasentraktoren.
2.2 Rasen düngen
Das regelmäßige Düngen des Rasens ist wichtig. Denn durch das Mähen und die übliche Gartennutzung wird der Rasen beansprucht und verliert nach und nach wichtige Nährstoffe. Vor allem Stickstoff, Phosphor und Kalium benötigt er, um schön und dicht zu wachsen. Fehlen ihm diese, kann auch Unkraut deutlich leichter Fuß fassen. Um eine optimale Nährstoffzusammensetzung zu gewährleisten, greift man deshalb am besten zu speziellem Rasendünger anstatt zu einem Universaldünger. In der Regel ist ein organischer Langzeitdünger eine gute Wahl.
Üblicherweise düngt man den Rasen 3 bis 4 Mal im Jahr: im April, Juni, August und dann noch einmal im Herbst, bevor der Garten sich in die Winterruhe verabschiedet. Die Herbstdüngung unterscheidet sich insofern von den anderen Düngergaben als dass hier Herbstrasendünger zum Einsatz kommt. Im Vergleich mit dem üblichen Langzeitdünger enthält er weniger von zum Wachstum anregenden Stickstoff. Stattdessen hat er eine höhere Kaliumkonzentration – das stärkt den Rasen für den Winter.
Übertreiben sollte man es mit dem Düngen auf keinen Fall. Der Rasen wird dann schnell braun. Dies kann auch bei einer ungleichmäßigen Verteilung des Düngers passieren. Deshalb empfiehlt es sich, einen Streuwagen zur Hilfe zu nehmen, mit dem eine gleichmäßige Verteilung deutlich besser gelingt.
2.3 Rasen vertikutieren
Beim Vertikutieren werden Moos, Rasenfilz und Unkraut aus der Grasnarbe entfernt. Vertikutierer sind dafür mit einem rotierenden Messer ausgestattet. Diese Prozedur findet 1 bis 2 Mal pro Jahr statt und ist notwendig, damit der Rasen dauerhaft gesund, dicht und widerstandsfähig bleibt. Moos und Unkraut können dem Rasen nämlich Nährstoffe entziehen und eine ausreichende Sauerstoffversorgung verhindern. Besonders gefährdet sind Flächen in schattigen Bereichen sowie mit stark lehmhaltigen Böden, die zu Staunässe neigen.
Achten Sie darauf, dass der Rasen vor dem Vertikutieren richtig trocken ist und Sie das Messer des Vertikutierers richtig einstellen. Tiefer als 3mm sollte es nicht in den Boden ragen.
Die richtige Zeit zum Vertikutieren liegt zwischen April und September, also in der Wachstumszeit des Rasens. Am besten vertikutiert man nach der 2. Maht im neuen Jahr, nachdem der Rasen auch bereits gedüngt wurde.
2.4 Rasen kalken
Anders als Dünger sollte man Kalk nur anwenden, wenn es wirklich erforderlich ist. Das ist der Fall, wenn der Boden stark übersäuert ist und einen zu niedrigen pH-Wert aufweist. Die unausgeglichene Nährstoffversorgung lässt das Gras trocken und kraftlos erscheinen und es wird gelb. Es entsteht eine ideale Grundlage für Moos und Unkraut. Immer wieder hört man, dass Kalk gezielt als Mittel gegen Moos dient. Dies stimmt allerdings nicht – Moos ist extrem anpassungsfähig und kommt auch mit wenigen Nährstoffen zurecht.
Um sicher zu gehen, ob der Boden tatsächlich zu sauer ist, sollte zunächst der pH-Wert mit Hilfe eines im Handel erhältlichen Teststreifens gemessen werden. Dazu entnimmt man Erdproben – am besten von verschiedenen Stellen im Garten -, fügt etwas Wasser hinzu, steckt den Teststreifen hinein und liest dann das Ergebnis ab. Der ideale pH-Wert bewegt sich zwischen 5,5 (sandige Böden) über 6,0 (mittelschwere Böden) bis hin zu 6,5 (lehmhaltige Böden). Liegt er unter 5,5, ist eine Kalkgabe angebracht.
Beim Kalken selbst ist es wichtig, dass
• der Zeitpunkt dafür im Frühjahr oder Herbst liegt,
• der Rasen vorher gemäht oder vertikutiert worden ist,
• hochwertiger Gartenkalk benutzt wird anstatt aggressiver Brannt- oder Löschkalk und
• der Kalk richtig dosiert und nicht zusammen mit Dünger ausgegeben wird.
Direkt im Anschluss muss der Rasen ausreichend gewässert werden, damit der Kalk gleichmäßig in den Boden einzieht.
2.5 Rasen mulchen
Was das Thema Rasen-Mulchen angeht, so gibt es unter Hobbygärtnern viele Fürsprecher wie Gegner dieser Methode. Mulchen bedeutet hier, dass der Rasenschnitt nicht im Korb des Rasenmähers gesammelt und wegtransportiert wird, sondern extra feingehäkselt auf dem Rasen liegenbleibt.
Mulchgegner behaupten, dass dieses Vorgehen Rasenfilz fördert. Doch praktizieren viele Gartenbesitzer diese Technik, um gegen diesen vorzugehen, da sich durch den zerkleinerten Rasenschnitt die Konzentration an organischer Substanz erhöht.
Dadurch wirkt das Mulchmaterial praktisch wie ein Dünger.
Zwar muss ein regelmäßig gemulchter Rasen öfter gemäht werden, da das ständige Entleeren sowie die Entsorgung des Schnittguts entfallen, fällt dies nicht allzu stark ins Gewicht.
2.6 Rasen bewässern
Rasen braucht auch dann Wasser, wenn man es ihm noch nicht ansieht. Sind bereits braune Stellen aufgetreten, ist es meistens schon zu spät und die Trockenschäden oft nicht mehr zu reparieren.
Meistens hilft schon ein etwas genauerer Blick auf das Gras: Verliert es an Kraft und verfärbt sich ins Graue, sollte man in jedem Fall mit der Bewässerung beginnen.
Beim Rasen-Wässern kommt es vor allem darauf an, dass
• solche Mengen Wasser verwendet werden, dass es mindestens 15 cm in den Boden einziehen kann,
• man nicht zu selten oder zu häufig gießt – durchschnittlich einmal pro Woche;
• man den richtigen Zeitpunkt wählt – auf keinen Fall die Mittagshitze.
Eine zeitsparende und praktische Alternative zum Bewässern von Hand per Gartenschlauch sind automatische Bewässerungsanlagen. Ausgestattet mit modernen Technologien, berechnen sie die erforderliche Wassermenge und helfen dabei, Wasser zu sparen.
Wir möchten den Rasen auf unserem Sportplatz pflegen. Wichtig war der Hinweis, dass man bei dem Bewässern eine gute Balance finden und nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig bewässern sollte. Wir werden uns nach passenden Beregnungsanlagen umschauen, die wir kaufen können.
Wir haben seit kurzen wieder rasen. Gut zu lesen, wann man diesen mähen sollte. Am besten holen wir uns einen Husqvarna Rasenroboter.
Ich habe leider nicht so viel Zeit, mich um meine Gartenpflege zu kümmern. Es war trotzdem interessant zu erfahren, dass der Rasen auch gesät werden sollte, damit er zur Pacht kommen kann. Vielleicht kann ich mit einem Rasenroboter den Rasen im Sommer pflegen lassen.